Selbstfindung – Lebens- und Sozialberatung begleitet beim Suchen

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Selbstfindung – ein Begriff, der heutzutage genauso präsent ist wie die „Mindfulness" oder „Entschlacken" für den Körper. Es scheint, als sei jede und jeder auf der Suche nach sich selbst. Die Selbstfindung ist ein Thema bei dem Menschen ab einem gewissen Punkt Hilfe brauchen können.

Selbstfindung – ein Begriff, der heutzutage genauso präsent ist wie die „Mindfulness" oder „Entschlacken" für den Körper. Es scheint, als sei jede und jeder auf der Suche nach sich selbst. Die Selbstfindung ist ein Thema, bei dem Menschen ab einem gewissen Punkt Hilfe brauchen können. Hier kommen dann immer öfter auch Lebens- und SozialberaterInnen ins Spiel, wenn der Drang nach Selbstfindung Krisen auslöst und es einem vorkommt, als wenn man gar nicht mehr weiß, wohin man will oder auch das Gefühl hat in der Luft zu hängen, dann ist es vielleicht an der Zeit sich Hilfe von außen zu holen. Der erste Schritt auf dieser Reise fühlt sich oftmals „verloren" an, als würde man seinem GPS-System etwas eingeben, dieses aber ruft einem ständig „Neuberechnung" zu.

Man beginnt nun mit dem festen Entschluss, mehr über sich zu erfahren, als man beim letzten Selbsthilfebuch gelernt hat. Dabei kommen viele zur Erkenntnis, dass die eigenen Gedanken mindestens genauso verwirrend sein können, wie das unübersichtliche Kästchen, das man nach sechs Stunden immer noch nicht neu und sinnvoll geordnet hat. Ein tiefer Blick in die Seele ist nicht viel anders, als sich durch den Staub in einem großen, unübersichtlichen Kasten zu wühlen. Man findet manchmal Dinge, die man nicht mehr braucht, aber auch andere, die einem überraschend bekannt vorkommen und vielleicht sogar Neues, oder etwas das man neu beleuchten und beleben kann. Besonders anstrengend kann diese Selbstfindungsreise werden, wenn man mit dem Vorhaben startet, sich von altbekannten Teilen in sich befreien zu wollen. Es dauert nicht lange, bis sich sehr gesprächige und hartnäckige Anteile im Kopf melden und mit gewohnten Phrasen die Selbstfindung erschweren: „Du hast das nicht richtig gemacht" oder „Schau mal, du hast wieder vergessen, die Wäsche zu waschen", „du traust dich nie…", „sei vorsichtig" ... Der erste Impuls ist, diese Teile zu bekämpfen, es kann sich anfühlen, als würde man gegen einen unsichtbaren Gegner in einem riesigen, seltsamen Labyrinth kämpfen. Lernt man sich und seine Anteile und Glaubenssätze aber anerkennen und gibt ihnen auch etwas Raum zum Dasein, so tut sich oftmals etwas mehr Platz auf für einen selbst. Auch passiert es, dass sich feste Glaubenssätze umwandeln können. An diesem Punkt kommt es immer mal wieder zu sogenannten „kleinen Erleuchtungen" – man sitzt da, inmitten eines Podcasts oder bei einer Meditation, oder sonst wo im Alltag und plötzlich scheint etwas klarer zu sein. Die Antworten, die man sich auf der Selbstfindungsreise erhofft, kommen nicht laut, sondern eher wie eine vage Ahnung, die von einem laut quengelnden inneren Dialog überlagert wird.

Inmitten dieser manchmal chaotischen Reise gibt es viel Schönes zu entdecken, vom „Hobby-Finder-Moment" haben noch die wenigsten Menschen gehört. Man fühlt sich plötzlich berufen, ein neues Talent in sich zu entdecken, etwas, das einem hilft, die eigene Identität zu formen. Vielleicht probiert man sich im Malen aus, oder man entdeckt das Fotografieren, nur um herauszufinden, dass man eigentlich mehr Freude daran hat, Sonnenuntergänge zu betrachten, als sie zu dokumentieren. Am Ende dieser Entdeckungsphase wird einem eines klar: Es gibt nicht die eine wahre Leidenschaft und es gibt auch nicht den einen festgeschriebenen Weg, sondern nur das, was sich für einen selbst in dem Moment richtig anfühlt – und das kann von Tag zu Tag und Mensch zu Mensch auch unterschiedlich sein. Letztlich ist Selbstfindung ein Prozess, der nie wirklich abgeschlossen ist. Man lernt sich selbst besser kennen, durch Hilfe von außen, durch Beratung zum Beispiel. Jedoch ist die Reise zu sich selbst eine Lebensreise – man wird vermutlich nie ganz fertig sein, auch immer wieder auf Herausforderungen und Fragen stoßen, die manche Pläne durchkreuzen werden. Anstatt das als Mangel an Erfolg zu werten, könnte man es auch als den größten Erfolg an sich sehen: Man ist in ständiger Bewegung, in ständiger Veränderung. Und genau das macht die Reise so spannend. Man muss ja nicht immer ganz genau wissen, wer man gerade ist oder wo man schlussendlich hin will, wenn das für einen selbst in Ordnung ist. Wichtig ist beim Thema Selbstfindung, dass man nicht aufhört, immer wieder neu herauszufinden, wer man ist, sich selbst zu entdecken und die Welt, und somit offen bleibt für Neues.

Autorin: Isabella Schwärzler ist Lebens- und Sozialberaterin, Sozialpädagogin und Philologin. Seit ihrem 10. Lebensjahr ist sie selbst Typ 1 Diabetikerin und setzt sich für Menschen mit Diabetes ein: sie ist Vorstandsmitglied bei „Wir sind Diabetes" www.wirsinddiabetes.at und bei der Diabetes Selbsthilfe Vorarlberg www.dsh-vorarlberg.at Die psychosoziale Begleitung von Menschen mit chronischen Erkrankungen aller Art ist wichtig und kann nachweislich Verbesserungen in deren Langzeittherapien bringen. Weitere Informationen finden sich hier...
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Sonntag, 27. April 2025

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