Systemisches Arbeiten in der Psychosozialen Beratung: Eine Einführung

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Systemisches Arbeiten gehört zu den zentralen Methode in der psychosozialen Beratung. Diese Herangehensweise betrachtet den Menschen nicht isoliert, sondern in seinem gesamten sozialen Kontext, zu dem Familie, Freunde, Kollegen und die Gesellschaft gehören. Aber was genau bedeutet das, und wie unterscheidet sich die systemische Beratung von anderen Ansätzen?

Der Konstruktivismus als Grundlage

Das systemische Arbeiten baut stark auf den Prinzipien des Konstruktivismus auf. Der Konstruktivismus geht davon aus, dass unsere Wahrnehmung der Realität subjektiv ist und dass jeder Mensch seine eigene Wirklichkeit konstruiert. Wir erleben die Welt nicht objektiv, sondern durch unsere eigenen Erfahrungen, Interpretationen und Bedeutungsgebungen. In der Beratung bedeutet dies, dass jede Person ihre eigenen „Wahrheiten" hat, und es keine einzige richtige Sichtweise gibt. Diese Sichtweise ist besonders nützlich in der systemischen Beratung, da sie hilft, die Perspektiven der Klient:innen zu verstehen und wertzuschätzen.

Grundmerkmale des Systemischen Arbeitens

Das systemische Arbeiten zeichnet sich durch mehrere zentrale Merkmale aus:

1. Kontextorientierung: Probleme werden im Kontext des sozialen Systems betrachtet. Ein Symptom oder Verhalten wird nicht isoliert analysiert, sondern im Zusammenspiel mit anderen Mitgliedern des Systems verstanden.

2. Ressourcenorientierung: Statt sich ausschließlich auf Probleme zu konzentrieren, sucht die systemische Beratung nach Ressourcen und Stärken innerhalb des Systems, die zur Lösung beitragen können.

3. Zirkuläres Denken: Ursachen und Wirkungen werden nicht linear, sondern zirkulär betrachtet. Das bedeutet, dass alle Beteiligten eines Systems Einfluss aufeinander haben und keine einfache Ursache-Wirkung-Beziehung existiert.

4. Hypothetisieren und Fragen: Anstatt vorschnell Lösungen anzubieten, stellt die systemische Beratung gezielte Fragen, um die Sichtweisen und Hypothesen der Klient:innen zu erkunden und zu erweitern.

Die Systemische Haltung

Ein zentrales Element des systemischen Arbeitens ist die **systemische Haltung**. Diese Haltung ist geprägt von Wertschätzung, Respekt und Neugier gegenüber den Klient:innen und ihren Sichtweisen. Berater:innen in der systemischen Praxis betrachten sich nicht als Expert:innen, die vorgefertigte Lösungen anbieten, sondern als Begleiter:innen im Prozess der Entdeckung und Veränderung. Es geht darum, die Selbstwirksamkeit der Klient:innen zu stärken und ihnen zu helfen, ihre eigenen Ressourcen zu erkennen und zu nutzen.

Wichtige Vertreter:innen der Systemischen Lehre

Die systemische Therapie und Beratung wurde durch verschiedene Theoretiker:innen und Praktiker:innen geprägt. Zu den bekanntesten zählen:

- Gregory Bateson: Er gilt als einer der Pioniere des systemischen Denkens und legte den Grundstein für die Entwicklung der systemischen Therapie durch seine Arbeit zur Kybernetik und Kommunikationstheorie.

- Virginia Satir: Sie entwickelte das „Familienskulptur"-Modell und legte besonderen Wert auf die Kommunikation und Interaktion innerhalb der Familie.

- Paul Watzlawick: Bekannt durch seine Arbeiten zur Kommunikationstheorie und sein Buch „Wie wirklich ist die Wirklichkeit?", in dem er die konstruktivistische Sichtweise populär machte.

- Salvador Minuchin: Ein wichtiger Vertreter der strukturellen Familientherapie, die sich auf die Analyse und Veränderung von Familienstrukturen konzentriert.

Methoden und Tools

In der systemischen Beratung gibt es eine Vielzahl von Methoden und Tools, die auf die spezifischen Bedürfnisse der Klient:innen angepasst werden. Einige davon sind:

- Genogramm: Ein grafisches Tool, das verwendet wird, um Familienstrukturen und -beziehungen über mehrere Generationen hinweg zu visualisieren und Muster zu erkennen.

- Zirkuläres Fragen: Diese Technik zielt darauf ab, Perspektivenwechsel zu ermöglichen und neue Einsichten zu gewinnen, indem verschiedene Mitglieder des Systems nach den gleichen Sachverhalten gefragt werden.

- Reframing: Eine Methode, um eine Situation oder ein Verhalten in einem neuen, meist positiveren Licht zu betrachten.

- Skulpturarbeit: Diese Methode ermöglicht es den Klient:innen, ihre Beziehungen und Dynamiken physisch darzustellen, um so ein besseres Verständnis für ihre Situation zu gewinnen.

Ein hilfreicher Ansatz

Das systemische Arbeiten in der psychosozialen Beratung bietet einen umfassenden und wertschätzenden Ansatz, der den Menschen in seinem gesamten sozialen Gefüge betrachtet. Durch die Anwendung konstruktivistischer Prinzipien und spezifischer Methoden hilft es Klient:innen, neue Perspektiven zu gewinnen und ihre eigenen Lösungen zu entwickeln. Es ist ein kraftvolles Werkzeug in der modernen Beratungspraxis, das die Selbstwirksamkeit und die Ressourcen der Klient:innen in den Mittelpunkt stellt. 


Dieser Artikel wurde mit Hilfe von KI erstellt.

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